Donnerstag, 19. November 2009

La Serena

Am 16. November kam ich mit dem Bus von Santiago de Chile in "La Serena" an. Es war Nachmittag und ich wollte mir mit 2 anderen Kumpels ein Hostel suchen. Das tolle Hostel "Maria Casa" war leider fuer 3 Leute ausgebucht. Deshalb liefen wir lange rum und wollten uns ein anderes suchen. Waehrend die einen komplett ausgebucht waren, waren andere komplett leer. Wir konnten uns erst nicht entscheiden, doch dann erfuhr ich, dass im Maria Casa ein Bett frei war. Also nahm ich mir das ruhige Bett im Doppelzimmer, waehrend die beiden anderen so oder so in einem Partyhostel verbringen wollten. Inzwischen war es schon 20 Uhr. Ich hatte mich immer noch nicht informiert bzw. hatte immer noch keine Tour fuer den naechsten Tag gebucht. Ich wollte nur kurz in La Serena verbringen und keinen Tag vertroedeln. Die Stadt "La Serena" ist wieder einmal nicht besonders sehenswert. Dafuer aber die Landschaft um der Stadt herum und die Observatorien. Die Landschaft heisst Pisco Elqui Valley, wie der gleichnahmige Pisco Schnapps. Die Fahrt schliesst eine Besichtigung der Brennerei mit ein. Danach haette ich zu einem der Observatorien fahren koennen. Also alles kein Problem. Im Supermarkt kaufte ich Lebensmittel ein und eine Flasche vom beruehmten sueffiger sauren Pisco Sour Cocktail, den ich in Santiago de Chile zum ersten Mal getrunken hatte. Im Hostel herrschte eine gemuetlich Runde. Waehrend des Abendsbrots trank ich fast die ganze Flasche alleine aus und quatschte mit den anderen Hostelgaesten. Irgendwann nach Mitternacht musste ich feststellen, dass Pisco Sour kein Saft war und dass die Pisco Sour Light Flasche im Supermarkt vielleicht doch eine besser Wahl gewesen waere. Pisco war ein, wie ich erst jetzt erfuhr, 35/43%iger Alkohol. Am naechsten Morgen konnte ich mich ueberhaupt nicht bewegen. Mir war einfach nur schlecht. Auf eine Besichtigung der Pisco Schnapps Brennerei hatte ich sowieso keine Lust. Dafuer aber das Observatorium zu besuchen. In Chile befinden sich viele Observatorien und dazu auch eines der groessten Spiegelteleskope, mit 8 Meter Spiegeldurchmesser. Der Standort fuer Observatorien in Chile ist ideal. 345 Tagen pro Jahr ist der Himmel im Norden von Chile wolkenfrei. Viele Observatorien sind nur fuer Wissenschaftler oder nur an wenigen Tagen pro Monat fuer die Oeffentlichkeit zugaenglich. Gegen 21 Uhr wurde ich mit einem Minibus zum Cerro Mamalluca gebracht. Am Observatorium wartete ein Astrologe auf uns und begann mit einem interessanten Vortrag ueber Sterne, Galaxien, Supernovas und so weiter. Mit einem Laserstift konnte er ganz genau die Stellen am Himmel zeigen, die er gerade auf englisch beschrieb. Da wir keinen Vollmond hatten...was ist eingentlich das Gegenteil von Vollmond??? OK, wir hatten Neumond und dadurch leuchteten die Sterne um so staerker. Mit blossem Auge konnten wir den Venus Planeten sehen. Als wir das Teleskop benutzten durften, sahen wir sogar die Streifen auf der Oberflaeche und die 4 Monde um den Planeten herum. Viele Sterne bzw. Sternbilder, die ich hier in Chile gesehen habe, kann man auf der Nordhalbkugel nicht sehen. Fuer die Sternbilder braucht man ganz schoen viel Phantasie. Zum Schluss hatten wir etwas Pech. Ausgerechnet zum Schluss des Vortrages war heute der Himmel bedeckt, bedeckt im astrologischen Sinne. Mit blossem Auge kaum zu erkennen, doch unter dem Teleskop waren keine weiteren Galaxien mehr zu sehen. Um 1 Uhr in der Nacht war der Vortrag zu Ende. Die 90 minuetige Fahrt im Bus zurueck zum Hostel schlief ich. Als ich dann um 2.30 uhr vor meinem Hostel stand, fiel mir ei,n dass ich ja ueberhaupt keinen Schluessel hatte. Erst nach mehrmaligem Klingeln oeffnete jemand mir die Tuer. Nach wenigen Stunden Schlaf musste ich am Morgen schon wieder aufstehen, da ich mir ein Busticket nach San Pedro de Atacama gekauft hatte. Das Hostel "Maria Casa" war wirklich schoen und gerne haette ich noch weitere Tage im Garten verbracht.

Keine Kommentare: