Dienstag, 28. April 2009

Fahrt auf der Great Ocean Road Richtung Adelaide

Mein belgischer Mitfahrer Morgan war heute abgehauen, als ich meinen Wagen auf einen Achsenschaden überprüfen ließ, weil er auf Tasmanien gegen einen Baum gefahren war. Zum Glück war die Achse in Ordnung und das Hinterrad drehte sich normal. Das eine Problem hatte sich aufgelöst, doch das andere war so gut wie unlösbar. Ich hatte keinen Mitfahrer und müßte nun die Fahrt nach Adelaide alleine durchführen. Damit die Fahrt für mich so langweilig wurde, fuhr Jens in meinem Wagen mit. Stefan fuhr allein in seinem nach Fußschweiß riechenden Wagen. Zuvor aber lief ich von Hostel zu Hostel und schaute nach Flyern von Lift- Interessenten. Nur ein japanisches Pärchen hatte Interesse bezeugt, doch ich wußte nicht ganz recht. Da sie nicht mal einen Schlafsack hatten, lehnte ich die Mitfahrt ab. Also fuhren wir drei nun am 24. April zur Great Ocean Road. Noch vor dem Eingang, kurz hinter Torquay, hilten wir einem schönen Parkplatz an und übernachteten an diesem Lockout Point. Auch auf dem Parkplatz war ein Freak, der uns informierte, dass das Wetter für die nächsten Tage katastrophal sein wird. Ein Orkan wütete an der Südküste Australiens. Und wir waren mitten drin. Noch in der Nacht zog sich das Ungewetter zusammen. Es regnete stundenlang wie aus Kübeln. Am nächsten Morgen war das Unwetter erstmal verzogen und wir setzten unsere Fahrt bei herrlichem Sonnenschein und blauem Himmel fort. Ein großes Eingangstor wies auf den Startpunkt der berühmten Great Ocean Road hin. Die Great Ocean Road führte direkt an der Südküste vorbei. An mehreren Lookout Points machten wir eine Pause und schauten auf die steilen Klippen und auf das blau-türkise Wasser. So richtig umgehauen hatte uns die ersten Küsten nicht. Unsere Erwartungen waren vielleicht zu hoch gesetzt. Eine Stunde Fahrt vor den 12 Apostles veränderte sich das Wetter so schlagartig. Der Himmel war grau und es regnete so stark, dass der Scheibenwischer Probleme hatte, dass ganze Wasser wegzuwischen. Ab und zu schaute auch mal die Sonne hervor.
Kurz vor Sonnenuntergang erreichten wir schließlich die 12 Apostles. Der Wind drückte das Wasser so stark gegen die Küstenklippen, so dass das Wasser meterhoch spritzte. Wir konnten uns ohne Probleme gegen den Wind stellen. Von den 12 Apostles gibt es eigentlich nur noch 8, da die anderen 4 eingestürzt waren. An dem berühmtesten Touristenpunkt der Great Ocean Road waren wir fast die einzigen Touristen. Um zum Lookout zu kommen, mußte man durch eine seltsame Einganghalle laufen. Was für ein idealer Ort für ein romantisches Abendessen an der 12 Apostles? Also fuhren wir unsere Wagen genau vor die Eingangtür. Drinnen kochten wir auf dem Boden vor den Toiletten Nudeln mit Tomatensoße. Dazu begossen wir das tolle Spitzenwetter & -essen mit Goun. Leicht angetrunken fuhren wir unsere Wagen auf einen Roundabout der Touristenbusse, weil wir hier besser vor dem Sturm geschützt waren. Am nächsten Morgen stand der Parkranger am Wagen und vertrieb uns. Schließlich fuhren wir zurück zur Eingangshalle. Als ich mich auf der Toilette so umschaute, putzten sich hier alle die Zähne. Der Toilettenreinigungstyp sah uns und regte sich maßlos auf. Was für ein Affentheater am frühen Morgen und warum war das Wetter nicht besser? Ohne Frühstück ging es dann zu den nächsten Highlights wie z.B. der London Bridge, die vor über 10 Jahren teilweise eingestürzt war. Jens stellte irgendwann fest, dass sein Ipod nicht mehr im Auto lag. Er war wahrscheinlich heute Morgen rausgefallen. Auf den letzten 2 km zur nächsten Tankstelle hatte ich kein Benzin mehr im Tank. Was für ein Tag? Und das Wetter wurde einfach nicht besser. Unsere Klamotten waren teilweise klitschnass. Meine Füße wollten nicht warm werden. Aus dem Plan, an vielen Stränden anzuhalten und zu baden oder einen Hubschrauberflug über den 12 Apostles zu machen, wurde nichts. Wir fuhren gemeinsam bis nach Mt Gambier in South Australia......und schauten bis Mitternacht auf Stefans Wunsch hin Formula One. Schließlich fuhren wir noch ca. 80 km und schliefen an einem Seitenparkplatz. Am nächsten Morgen fuhren wir die letzten 5 Stunden nach Adelaide.

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