Sonntag, 26. April 2009

Rundreise auf Tasmanien

Von der Fähre aus konnten wir nach Stunden endlich das Festland erblicken. Kaum angekommen und durch die Fruit and Vegetable Kontrollen geschlüpfte, ging es mit den Autos nach Lancaston, die zweitgrößte Stadt auf Tasmanien. Da alle Guesthouses voll waren, mußten wir gleich die erste Nacht draußen im Auto verbringen. Eigentlich kein Problem, aber die Temperaturen waren auf Tasmanien recht kühl und nachts nur ein paar Grad über 0. Ich hatte mir in Melbourne richtige Klamotten und Equipment besorgt, doch die 3 anderen Guys unterschätzten die Kälte. Meine vielen Empfehlungen verblassten: „Was mich nicht umhaut, macht mich Stark“. Ich bekam unzählige Lachkrämpfe und konnte kaum noch vor Schadensfreude gerade stehen. Sie hatten keine warmen Klamotten dabei und wollten sich nur mit einem Handtuch oder mit einem Laken zu decken. Nun fühlten sie die Kälte und schrieen ihre Verzweiflung in den klaren Sternenhimmel. An ihrer Stelle wäre ich bestimmt vor Kälte eingegangen. Während ich nun in der Nacht vor Hitze aufwache, können die anderen manchmal vor Kälte gar nicht schlafen. Nur mit etwas Mitleid meinerseits wiederholt sich die Situation fast jeden Abend. Auf die Frage hin, ob sie nun etwas wärmeres gekauft haben, kann ich nur mit NEIN beantworten!
In der Nacht vom 5. zum 6 April feierten wir in meinen Geburtstag hinein. Abends bekamen wir noch im Coles Supermarkt etwas Brot, Vegiburger und Salate. Wir mixten uns White Russian, wobei die Milch nicht der Hauptbestandteil war.
Ohne abgestorbene Gliedmaßen, ging es mit den Autos zum ersten Regenwald-Nationalpark. Vom Gipfel Mount Alexander aus, genossen wir die unspektakulare Aussicht. Spektakulär und beeindruckend soll die Bay of Fire ganz im Osten der Insel sein. Auch nach Stunden fuhren wir immer noch im Wald herum und fanden die abzweigende Straße nicht. In der Zwischenzeit hatten wir nur noch etwas Benzin im Tank. Im Dunkeln fanden wir schließlich einen Campingplatz, auf dem wir die Nacht verbringen wollten. Etwas von meinem Geburtstag wollte ich noch haben, da wir die ganze Zeit nur rumgefahren sind. Unter freiem Himmel assen wir indisch Food und tranken dazu Sekt. Am nächsten Morgen stellten wir fest, dass wir uns an eine See befanden, der ungewöhlich salzig war. Es war also kein See, sondern ein Teil vom Bay of Fire. Die Bucht befand sich nur ein paar Kilometer entfernt. Wenn wir das gewußt hätten, dann...? Die Bay of Fire war unbeschreiblich schön. Weißer Strand und klares türkises Wasser. Die Entdecker der Bucht hatten damals das Feuer der Aborigines gesehen und gaben deshalb ihren heutigen Namen. Mit den Autos ging es weiter die Ostküste entlang. Im Freycenet Nationalpark verbracht wir die naechste Nacht. Überall auf dem Campingplatz liefen Opossum herum und belagerten unsere Kochstelle. Am Anfang waren sie ganz niedlich und lustig, doch dann waren wir von hungrigen Opossums umzingelt. Ohne Blässuren überstanden wir die Nacht und begaben uns zur berühmten Wineglass Bay mit dem Top 10 Strand auf der Welt. Auf dem Lookout Point sah die Bucht recht schön aus...
...doch etwas skeptisch schaute ich schon rein. In Thailand hatte ich schönere Strände gesehen.
Nach einem anstrengenden Fußmarsch mit Erholungsphasen...
... sprangen wir barfuß im weißen Strand herum. Das Wasser war kristallklar und die türkise Farbe gab dem Strand etwas majestätisches. Jens und ich ließen es nicht nehmen und sprangen in die kalten Fluten. Wieder am Auto zurückgekommen, hatten Morgan und Stefan, die lieber Wandern waren, ein Känguru auf dem Weg aufgegabelt. Auch wie dieses hier am Strand... ...wußte ganz genau, wie es zu schauen hat, damit es etwas zu fressen bekam. Wie hungrig es war, kann ich nicht sagen. Vielleicht deshalb hatte ich vor einem nahen Kontakt etwas Respekt und konnte meine Gefühle nicht ganz verbergen. Schließlich fuhren wir weiter zum Tasman Nationalpark, der sich auf einer Halbinsel befand. Da es schon wieder gegen 18 Uhr dunkel wurde – wir haben im April Herbst - , hielten wir ca. 10 km vor der Stadt Port Arthur am White Beach. Wir übernachteten direkt am Strand. Nach dem Frühstück und einigen Ballkünsten von Morgan... ...fuhren wir nach Port Arthur. Port Arthur steht für 2 schreckliche Ereignisse. Im April 1996 tötete ein Mann im Amoklauf 35 Menschen. Bedeutend schrecklicher und blutiger war der Ort von 1830 bis 1877, der seinen Namen vom Gouverneur Arthur bekam. 12500 Gefangene verbüßten ihre Strafe auf der Gefängnis- Halbinsel. Für viele war dieser Ort die Hölle auf Erden. Für Taschendiebstahl bekam man zwischen 7 Jahren und lebenslänglich. In Schwerstarbeit mußten sie die Strafe verbüßen und sollten mit Gottes Hilfe resozialisiert werden. Was für ein krasses ausbeuterisches Experiment unter dem Deckmantel der Resozialisierung? Die erste „Eisenbahn“ Australiens mit 7 km Länge befand sich auf Port Arthur. Die Eisenbahnwagen wurden von den Gefangen geschoben. Heute sind an dem angeblichen bedeutendsten Touristenort nur noch wenige Häuser zu sehen. Ein großes Buschfeuer hatte große Teile zerstört, die im Laufe der Zeit noch nicht zerstört wurden. Für uns war der Touristenort langweilig, touristisch hochgepuscht und kitschig. Wir machten unsere Späße, damit es nicht zu oede war.
Die Bootsfahrt, die im hohen Eintrittspreis inklusive war, war ebenfalls langweilig, weil man den Schreckensort nur noch von einer anderen Perspektive sehen konnte.
Danach fuhren wir nach Hobart, aber nicht vorher an der weltberühmten Pirate Bay halt zu machen. Vom Lookout konnten wir die zerklüfteten Klippen sehen. Den richtige Kick verschafften wir uns, in dem wir uns an den Rand stellten. Hobart war über Ostern wie ausgestorben. Am Karfreitag hatten so gut wie alles Geschäfte geschlossen. Wir liefen durch eine Geisterstadt. Auf dem Mt. Wellington war jedenfalls mehr los. Der Mt. Wellington ist eines der größten Berge auf Tasmanien. Auf dem Gipfel hatten wir einen atemberaubenden Blick auf die Stadt und auf die Umgebung von Hobart. In der Stadt liefen wir mir T-Shirts herum und auf einer Höhe von 1270 m rächte es sich. Mit Gänsehaut und mit keiner Motivation auf eine Wanderung fuhren wir schnell wieder auf wärmere Höhen. Damit wir den angeblichen tollen Salamanca Samstagsmarkt besuchen konnten, blieben wir noch eine zweite Nacht. Er war ganz schön, aber richtig umgehauen hatte er uns nicht. Von Hobert konnte ich keine schönen Fotos machen. Die Stadt war recht nett, doch für mich nicht fotografierenswert. Beim Informationsstand in der Stadt wollten wir die Fährrückfahrtstickets nach Melbourne für die nächste Woche kaufen. Daraus wurde nichts. Für die nächste Woche gab es keine freien Plätze, so dass wir nun auf der Insel festsaßen. Etwas niedergeschlagen konnten wir nun unsere Tour relaxter planen. Nach 2 Tagen im Hotel war nun wieder Zeit, im Auto zu schlafen. Die Wildnis rief uns hinaus. Deshalb fuhren wir zum South East Cape, zum südlichsten Zipfel Tasmanien. Nach einem 2 Stunden Fußmarsch durch Regenwald und Sumpfgebiete erreichten wir die Südküste. Auf den 7 km mußten Jens und ich die ganze Zeit nur lachen. Jens hatte padu keine Lust studenlang zu laufen und nögelte lustig herum, während ich ihn anstachelte, weiter zu laufen. Immer wieder kamen Rückschläge, über diese wir noch mehr lachten. Ich fragte alle Engegenkommenden, wie weit es denn noch sei. Sie meinten fast alle, dass wir noch eine Stunde zu laufen hätten. Die beste Antwort war, wir wären gerade mal 1/3 oder ¼ gelaufen, obwohl wir schon eine Stunde gelaufen waren. Die Lachkrämpfe schmerzten. Schließlich wurden wir für unsere Anstrengung belohnt. Wir standen an der Südküste Tasmanien und konnten auf den Südpol der Erde schauen, wenn ich mich nicht irren sollte...
Am Strand fanden wir Stefan und Morgan. Wir spielten gemeinsam Fußball..
...badeten...
...und genossen den Sonnenuntergang. Im Dunkeln mußten wir den ganzen Weg zurücklaufen. Mitten im Urwald konnte Jens keinen Schritt weitergehen.

Morgan war inzwischen abgehauen und Jens und ich standen ganz alleine im Wald. Wir sahen die Hand vor Augen nicht. In Tippelschritten gewegten wir uns voran, als eine Gestalt urplötzlich aus dem Wald sprang. Morgans Streich hatte uns zu Tode erschrocken. Mit seiner Taschenlampe, ohne ihn wir aufgeschmissen wären, gingen wir zurück zum Campingplatz. Bei diesem Dickicht konnte der Vollmond uns den Weg nicht weisen, wie ich es mir gedacht hatte. Mit vollem Magen schliefen wir bei dieser sternenklaren Nacht ganz schnell ein. Am nächsten Morgen fuhren wir mit der Fähre auf die Bruny Islands. Der nördliche Teil ist mit einem schmalen Küstenstreifen mit dem südlichen Teil verbunden. Den besten Blick hat man von oben von einem Lockout aus. An einem einsamen Strand an der Adventure Bay spielten wir im weißen Sandstrand Fußball,...

...genossen die schöne Landschaft, die von der Sonne in einem Orange gehüllt war, und sprangen in die eiskalten Fluten. Vor Sonnenuntergang fuhren wir zu den seltenen weißen Wallabies, die hier in Freiheit leben.

Ich konnte noch gerade einige Fotos knipsen, als eine erboste ältere Frau uns verscheuchte. Wahrscheinlich nervt es sie, dass tagtäglich Menschen an ihrem Haus vorbei liefen und die Tiere störten. Wieder in Eile fuhren wir zu einem anderen Strand, an dem nach Sonnenuntergang... ...die Pinguine aus dem Meer kommen, um in den Dünen zu übernachten.

Ganz im Süden der Insel übernachteten wir auf einem Campingplatz. Morgan hatte seine Taschenlampe auf dem Weg verloren, so dass er die 25 km wieder zurück gefahren war, während ich das Abendbrot zubereitete. Nach Stunden kam er mit meinem Auto zurück, an dem die Rückseite zerstört war. Er hatte im Speedrausch die Kontrolle verloren und knallte gegen einen Baum. Er stand voll unter Schock und hatte keine angenehme Nacht. Das wahre Ausmaß konnte ich erst am Morgen sehen.


In Hobart fanden wir einen Mechaniker, der uns den Wagen in 2 Tagen wieder flott machen würde. Das Ergebnis sah nicht sehr toll aus, aber wenigsten konnten wir wieder weiter. Um einen Tag nicht zu vergeuden, fuhren wir zum Mt.Field Nationalpark. Wir erreichten den Campingplatz lange nach Sonnenuntergang. Überall waren Wallabys und Opossums in den Bäumen.

Am nächsten Morgen mußten wir die Wanderung durch den Nationalpark um mehrere Stunden verschieben, weil es stark regnete.
Schließlich hörte der Regen irgendwann auf, so dass ich mit Jens gemeinsam durch den Regenwald spazieren ging. Die empfohlenen Wasserfälle waren so was von langweilig.

Der Regenwald mit den riesigen Bäumen hingegen war phantastisch.


So einen Urwald hatte ich nur ansatzweise mal gesehen. Mit dem Auto ging es abends wieder nach Hobart. Wir vier fanden ein relativ güstiges Zimmer in der Innenstadt. Mit einem leckeren Backpackeressen, wie die anderen es immer so schön ironisch sagen, genossen wir mit Goun den Abend. Für Stefan und Morgan war dies der letzte Abend, weil sie am nächsten Tag zu den Cradle Mountain fahren, um den Overlandtrack zu machen. Overlandtrack ist ein über 80 km langer Wanderweg durch die Mountains.Also verbrachten Jens und ich die nächsten Tage in Hobart ganz ohne Stress. Wir schliefen aus, waren beim Frühstück immer die letzten, surften stundenlang im Internet und gingen abends im Pub tanzen und trinken. Die Reihenfolge war absichtlich so gewählt. Wir waren nicht allein. Im Hostel lernten wir einige nette Frauen kennen.

Das wäre die (auch ohne Alkohol) aufgedrehte Carolina (Foto links), eine ehemalige Ruderin, die liebe weniger aufgedrehte Vera (Foto rechts) und die französin Marion. Marion lernten wir vor Tagen an einem Campinglagerfeuer am South Cape Bay kennen und trafen sie durch Zufall in der Bibliothek wieder. Da die Arme kein Hostel hatte und wir in unserem Zimmer noch einige freie Betten hatten, luden wir sie ein. Wie großzügig von uns? In meinem Lieblingspub Irisch Murphy spielte abends eine super Band, die an einem Samstag bis 2 Uhr spielten. Das muss etwas heißen, denn in diesem Provinzstädtchen von Hobart ist meinstens nicht los und um 12 Uhr wird man normalerweise rausgeworfen, wenn nicht sogar schon früher. Es war für mich ein lustiger Abend, auch wenn am nächsten Morgen die Weiterfahrt um einen Tag verschoben wurde. Mit einem Kater am Morgen wollte der Australier in unserem Zimmer mich verprügeln. Ich verstand gar nichts und entschuldigte mich grundlos, um nur nicht mehr seinen Morgenatem riechen zu müssen. Erst das ruhige Gespräch mit seiner Freundin gab Aufschluß. Gerade noch rechtzeitig, denn er wollte Jens auch gerade eine reindrücken. Nur durch seine Freundin vom Idioten konnte alles geklärt werden. Als wir in der Nacht nach Hause kamen, fragte die Vera uns, wer denn hier hinter dem Vorhand schläft. Ich meinte zu ihr, dass es das Pärchen mit dem Helikopter sei. Das Tod langweilige Pärchen guckt die ganze Zeit nur Fernsehen oder spielt mit einem Plastikhelikopter. Schließlich schaute Vera hinter den Vorhang, da sie nicht wußte, dass sie noch um 3 Uhr wach waren. Die Australierin versteht ihrere Meinung nach gut Deutsch und verstand, dass wir ihren scheiß Helikopter klauen wollten. Das brachte den Typen so etwas in Rage, da das seine neue Lebensaufgabe war. Unsere Freundschaft war für immer gebrochen (ein herber Rückschlag). Am Montag Morgen haben Jens und ich Hobart verlassen und fuhren erst einmal zur Westküste Tasmaniens. Die berühmten Dünen in der Nähe von Macquarie Heads haben wir nicht gefunden. Wir hatten auch keine Lust mehr umzudrehen, um sie zu suchen. Also ging es ohne Umwege zum Cradle Mountain Nationalpark.
Mit einer Größe von 1612 km² steht der beliebteste Nationalpark Tasmaniens unter UNESCO-Kulturerbe. Für Freaks gibt es den schon oben erwähnten über 80 km langen Overlandtrack... ...den Stefan und Morgan 4 Tage lang erfolgreich gewandert sind. Für mich und Jens reichte die 5 Stunden lange Bergbesteigung, die aber auch nicht ohne war. Die ersten Höhenmeter waren relativ leicht zu bewältigen, doch dann mußten wir bei starkem Wind von Stein zu Stein hochklettern. Sicherheitsmaßnahmen gab es nicht. Ab und zu kamen uns Leute entgegen, deren Gesicht nach Angst und Erfurcht aussahen. Ohne Gedanken an den Rückweg puschte ich Jens mit seinen Turnschuhen und seiner Umhängetasche den Berg hoch. Schlielich erreichten wir die Spitze vom 1545 m hohen Cradle Mountain. Die Aussicht war gigantisch. Die Wolken rauschten an uns vorbei. Lange genießen konnten wir die Aussicht nicht, da wir noch vor dem Sonnenuntergang den schwierigsten Teil überstehen wollten. Auf die Frage hin, warum wir nicht vormittags schon aufgebrochen sind, kann ich nur so beantworten, dass der Abend zuvor ganz recht angenehm war. Kaum waren wir unten angekommen, war der Berg von Zuckerwatte umhüllt und von der Sonne orange gefärbt. Noch waren wir nicht in Sicherheit. Wir mußten noch den normalerweise 2 Stunden Weg zurück zum Auto laufen. Da es inzwischen Dunkel war, brauchten wir länger. Wir hatten nur eine Taschenlampe und der Weg war nicht rollstuhlgerecht. Mitten im Wald ging es auf einmal nicht mehr weiter. Alle 3 Wege voruns führten in den dunklen Wald. Wir hatten uns verlaufen. Mein Herz pochte schneller. Aber dann fand ich noch einen 4. Weg, der auch der Richtige war. Mit Stolz im Haar erreichten wir unser Welcome-Overlandtrack-Schild. Grossen herzlichen Dank an Freya und ihren drei Begleitern für ihre Wanderkarte, ohne die wir ziemlich dumm ausgesehen hätten. Nach einer heißen Dusche auf einem der Bungalowanlagen, fuhren wir zur Nordküste. Mitten in der Nacht erreichten wir den Port Harbour Beach. Nach so einem anstrengenden Tag zuvor, kamen wir nicht vor 10 Uhr aus den Federn. Das Meer um uns herum sah zum Baden einladend aus, aber es war viel zu kalt. Lieber verbrachten Jens und ich im Mc. Donalds die letzten Stunden auf Tasmanien, um kostenlos im Internet surfen zu können. Am Hafen trafen wir dann Stefan und Morgan. Damit wir noch rechtzeitig auf die Fähre kamen, fielen die gegenseitigen Geschichten und Erlebnisse der letzten Tage kurz aus. Im Gegensatz zur Hinfahrt hatten wir diesmal ein Abteil mit Schlafsessel. Es war bequemer, aber an Schlaf war wieder nicht zu denken. Morgens am 24. April gegen 6.30 Uhr erreichten wir mit leichtem Seegang schließlich wieder festen Boden. In Melbourne wollten wir die Wagen in einer Werkstatt checken bevor wir die Tour ins Outback in Angriff nehmen wollten. Besonders nach dem Crash durch Morgan wollte ich Gewissheit von meinem Wagen. Morgan war ziemlich aggressiv und schlecht gelaunt, weil er befürchtete, dass noch weitere Kosten auf ihn hinzukämen. In der Zwischenzeit, während mein Wagen in der Werkstatt war, wollte ich einige Besorgungen machen. Später erfuhr ich, dass Morgen klamm heimlich ohne ein Wort abgehauen war. Er ließ das Auto von Stefan mit geöffneten Türen und Schlüssel in der Zündung zurück. All seine Sachen waren verschwunden. Dieser Drecksack ist abgehauen, obwohl ich durch seinen Overlandtrack 2 Tage geopfert habe und mein Wagen immer noch eine fette Beule hat. Die Werkstatt stellte nur kleinere Schäden fest, die für 40$ behoben wurden. Eigentlich ist für uns drei heute ein lustiger Freund gegangen, der sein wahres Gesicht komplett zeigte. Er war so oft auf einem Egotripp gewesen und ließ keinen Widerstand zu, in dem er sein Programm durchzog. Das war sein letzter Egoauftritt.

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