Der ecuadorische Teil des Amazonasbeckens , besser bekannt unter dem Namen “El Oriente” gehoert zu den Highlights in Ecuador. Bis jetzt habe ich immer auf eine Jungeltour verzichtet, weil ich die Tourangebote viel zu touristisch fand. Nur einmal in Cusco wurde ich schwach und wollte ich in den Manu Nationalpark besichtigen gehen. Doch leider wurde die Tour aufgrund von zu wenigen Teilnehmern abgesagt. Nun hatte ich mich auf eine neue Chance gefreut und war sehr erfreut, dass ich von einem anderen Backpacker einen Tipp erhalten habe. Sie ist durch Zufall auf die “Deep Forest” Tour gestossen und war sehr gegeistert. Deshalb habe ich ebenfalls versucht, Kontakt aufzubauen. So richtig klappte es nicht. Und vor allem zeigte die Homepage staendig Errors an. Mein erster Eindruck war nicht sehr gut. Doch vielleicht legen sie groesseren Wert auf die Tour und nicht auf die Online- Erscheinung. Dann erreichte ich endlich telefonisch den Boss Jorge, der einen nervoesen Eindruck machte. Er hatte schon 2 Leute und ich waere der dritte Lodge Gast. Doch so richtig wollte er nicht loslegen, da er auf weitere Gaeste hoffte. Solche Probleme habe die anderen Cuyabeno Tourveranstalter nicht. Ich bin extra zur Neustadt gefahren und hatte mich ausgiebig informiert. Alle anderen Touren waren teurer und zwischen den Zeilen lass ich, dass die Agenturtouranbieter ueberhaupt keine Ahnung hatten und zweitens waren die angebotenen Touren zu touristisch und weniger individuell. Zudem kam noch hinzu, dass das Programm sehr duenn war. Er werden zwar 4 Tagestouren angeboten, wobei der 4. Tag der Rueckfahrtstag ist und am 3. Tag wird ein Eingeborenen-Dorf angeschaut, dass nur fuer die Touristen existiert. Dafuer verlangen die Anbieter 200 bis 300 Dollar. Mein Gefuehl warnte mich vor dem Anbieter "Deep Forest", doch es schien besser zu sein, als all die anderen Anbieter. Mit 40 Dollar pro Tag war es ausserdem noch am guenstigsten. Ich verabredete mich mit dem Boss Jorge Maigue am Montag in Stadt Lago Agrio und hoffte nach dem ersten (telefonischen) Eindruck, dass er nicht mein Guide sein wird. Also nahm ich am Sonntag den Nachtbus von Quito nach Lago Agrio. Schon um 5.30 Uhr erreichte ich am 22. Maerz die beruechtigte Stadt, nahe der kolumbianischen Grenze. Im Lonely Planet beschreiben sie Lago Agrio als beliebten Zufluchtsort fuer kolumbianische Guerillakaempfer, antirebellische Paramilitaer und Drogenschmugler. Ich legte mich einfach auf die Bank und schlief noch ein wenig auf dem Busterminal. Dann ging ich um 7 Uhr die Strasse zum Hotel (mein Treffpunkt) entlang. Besonders attraktiv ist die Stadt wirklich nicht. Dann lernte ich Jorge endlich persoenlich kennen. Ein Mann Anfang 40, der sehr beschaeftigt wirkte und immer vor seinem Satz "listen" sagt. Er schwaermte von seiner eigenen Lodge und von seiner professionellen Tour. "Die Anderen koennen nichts." Durch Zufall traf ich den Backpacker Navid, ein Iraner. Seine Tour wurde erst abgesagt, doch mit mir zusammen wuerde sie doch stattfinden. Sattt meinen 160 Dollar, sollte diese Tour 105 Dollar kosten. Die Frau, die kaum Englisch sprach (und ich nur wenig Spanisch), wollte uns beide zu ihrer Tour ueberreden. Ich blieb standhaft, weil ich lieber etwas mehr Geld ausgebe und dafuer eine professionelle Tour erhalte. Der Iraner folgte mir schliesslich und zusammen fuhren wir mit einem Taxi ca. 2 Stunden erst einkaufen und dann nach Cuyabeno,...
...zum Nationalpark Eingang.
Nach einem Mittagessen ging es nochmal 2 1/2 Stunden auf einem Boot weiter. Mit anderen Tourteilnehmern ging es auf einem Fluss mitten durch den Amazonas.
Der Guide der anderen Tourteilnehmer guckte die ganze Zeit umher und zeigte und erklaerte uns die ersten Tiere. Wie sehr habe ich erneut gehofft, dass Jorge nicht mein Guide sein wird. Ich sollte mich taeuschen. Genauso, als ich dachte, dass das ein Stoeckchen auf meiner Hose ist.
Schon auf der Hinfahrt bekammen wir verschiende Affenarten,...

...einen Rufescent Tigerheron,...
...eine Amazon Tree Boa...
...und viele Greater Ani zu Gesicht.
Dann schliesslich nach 4 Stunden kamen wir in der Amaru Lodge an.

Ich lernte sofort ein Paerchen kennen, die einen Tag frueher angekommen waren. Wir waren also zu viert in der Lodge. Ausser den Jungeltoenen war nichts zu hoeren. Ich bekam ein Bett in einem Holzbungalow und legte mich erstmal in die Haengematte. Am Nachmittag nahmen Navid, Jorge und ich ein Kanu und fuhren auf den See heraus. Ja, es war ein Kanu mit Paddel. Bei anderen Touranbietern sucht man so etwas vergebens. Wir genossen die frische Luft und die Jungelgeraeusche.
Die Baeueme spiegelten sich auf der Wasseroberflaeche.


Gegen 18 Uhr genossen wir erst den Sonnenuntergang...





...und sprangen dann mitten in den See, um zu baden. Nach dem Abendbrot stand am ersten Tag eine Nachtwanderung an. Doch apropro Abendbrot. Ich hatte Jorge, dem Boss, gesagt, dass ich Vegetarier bin. Beim Einkauf ist er nicht auf mich eingegangen und hat kein Gemuese eingekauft. Ich sollte nun jeden Tag 3 mal taeglich Ei bekommen waehrend sie anderen verschiedenes Fleisch bekamen. Aendern konnte ich es nicht und ging also mit Eiern gestaerkt, mitten in der Nacht in den Jungel. Luis ein ander Guide fuehrte uns einen Rundweg entlang und zeigte uns so viele nachtaktive Tiere.









Gluecklich und zufrieden kamen wir in der Lodge zureuck. In der Kueche tauchte auf einmal ein riesiger Frosch auf.

Aufeinmal sprang er mir erst ins Gesicht und landete dann auf meinem Knie.
Nur vorsichtig konnte ich ihn wegbewegen. Am naechsten Morgen standen wir schon um 5.30 Uhr auf. Wir wollte um 6 Uhr die Voegel rund um den See beobachten. Mit einem Kanu fuhren wir diesmal zu fuenft umher. Es war ein tolles Gefuehl, die glatte Wasseroberflaeche zu durchfahren. 


Mit der Zeit verschwand der Nebel und die Sonne ging auf.


Wir sahen viele Voegel, wie:



und sogar einen Specht.






























Spot legged Poison dart Frog

Ameisen, die Blaetter trugen











Yellow-rumped Cacique


Papagein

Hoatzin (auch Schopfhuhn, Zigeunerhuhn oder Stinkvogel)

Um 8 Uhr gab es dann Fruehstuck. Noch am Vormittag ging es erneut raus. Wir wollten diesmal erst durch den Jungel paddeln...










grosse blaue Schmetterlinge



Black Vulture (Rabengeier)

vielen wir alle in einen tiefen Schlaf. Aus dem Schlaf wurde ich kurz nach 4 Uhr von Jorge gerissen. Ich sollte meine Kamera nehmen und hinter ihm herrennen. Schwindelig rannte ich hinterher in die Kueche. Sie hatten dem "Hauskaiman" die Huehnerabfaelle gegeben. Dadurch konnten sie ihn aus dem Wasser bewegen und ich konnte aufregende Fotos machen.














Dann sollten wir es auch mal versuchen. Noch Tage spaeter erinnerte mich die Wunde in meiner Hand. Durch das Drehen des Stabes hatte ich mir eine fette Blase geholt. Und das Papier wollte bei uns nicht entfachen. Am dritten Tag im Amazonas wurde ich durch eine Gruppe Polizisten im Camp ueberrascht. Sie kamen zu einer unangekuendigten Ueberpruefung. Nach der Arbeit standen sie alle umher und machten gegenseitig von sich Fotos. Wenn sie es duerfen, dass darf ich es auch.

Durch diese Aktion kam unser Tagesprogramm ein wenig durcheinander. Als Entschaedigung sah ich einen Schmetterling, die diese Schuhe (nicht meine!!!) besonders mochte.
Ich fuhr mir Navid, Jorge und seiner Auszubildenenen Lidibet zu einem Jungel-Wanderweg. Gerne haette ich mit Luis die Tour gemacht, doch er brachte die beiden anderen Lodgegaeste zurueck nach Lago Agrio. Ziemlich laessig, mit einer Machete bewaffnet, ging Jorge voran. Zu meinem Geschmack zu laessig und gelangweilt liefen wir umher. Er guckte entweden geradeaus oder unterhielt sich mit Lidibet auf spanisch. Navid und ich waren mehr interessiert und fanden immer mal wieder etwas spannendes in Jungel. Selbstverstaendlich erklaerte uns Jorge ueber verschiedene Pflanzen,...



wilde Kokapflanze

Duftholz

Mahagoni

Baum mit Heilwirkung gegen Menstruationsstörungen



mit Pilzen ueberwachsener Ast



Stabheuschrecke

Hornissen

Gecko




Insekten mit Lepra Heilwirkung








Crested Oropendola (Krähenstirnvogel)

Red-capped Cardinal (Schwarzkehlkardinal)
Yellow rumped Cacique (Gelbbürzelkassike)

Hoatzin (Zigeunerhuhn oder Stinkvogel)



Wir legten uns ins Boot und lauschten dem Geschrei. Von Minute zu Minute wurde es leiser, bis es ganz still wurde.
Im Dunkeln fuhren wir zurueck und bekamen unser letztes Abendbrot. Als ich zur Dusche ging, erschrak ich mich, weil mitten auf dem Steg eine handgrosse Spinne lag. Sie soll aber ungefaehrlich sein.
Am letzten Tag standen wir wieder um 5.30 Uhr auf. Wir wollten nochmal auf Vogelsuche gehen und suchten nochmal unser Glueck beim Pirañafischen.
nachher in der Pfanne






Anhinga (Schlangenhalsvogel, ist kein Kormoran)

Papageienschwarm

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