Am 9. September erreichte ich Montevideo, die Hauptstadt Uruguays. Schon auf der Hinfahrt konnte ich wirklich krasse Vororte sehen. So etwas hatte ich selbst in Asien nicht gesehen. Unbeschadet kam ich am Busbahnhof in Montevideo an. Ich kam alleine an, weil Holly und Sheyna einen Bus später nehmen wollten. Wir sind zwar gemeinsam nach Uruguay gefahren, doch wir müssen nicht zusammen reisen, wenn wir unterschiedliche Pläne haben. Die beiden hatten beschlossen, Couch-Surfing zu machen. Couch Surfing ist, wenn man bei irgendwelchen Leuten kostenlos schläft. Im Internet, auf deren Homepage, kann sich jeder anmelden und sein Profil offenlegen. Wenn es klappt, dann melden sich Leute, die ein Zimmer für Reiselustige anbieten. Es ist wirklich kostenlos. Aber sicherlich kann man sich dann nicht in sein Zimmer zurückziehen und die Tür hinter sich schließen. Der Reiz für die Gastgeber liegt bestimmt darin, dass sie etwas aus anderen Ländern hören möchten. Ich finde, dass es eine super Idee ist. Sicherlich werde ich das auch noch machen, aber bis jetzt klappte es nicht bei mir. Meine Priorität liegt am Reisen und die Natur zu bestaunen. Meistens sind die Angebote dort, wo ich nicht hin will. Der Zeitaufwand für diese speziellen Erfahrungen ist mir zu groß. Jedenfalls bin ich am Busbahnhof in Montevideo gut angekommen und stand ganz alleine mitten in einer Großstadt. Ich konnte kann nicht mal "HILFE" auf spanisch schreien, weil ich nicht wußte, dass es auch !Por Favor! heißt. Das mußte ich zum Glück auch nicht schreien. Ich besorgte mir auf dem Busbahnhof einen Stadtplan von Montevideo. Mein reserviertes Hostel befand sich 2 Blocks vom Beach entfernt...
...und befand sich angeblich 10 Minuten von der Innenstadt. Auf der Karte sah es nicht so aus. Trotzdem wollte ich mir nicht ein Taxi oder einen Bus nehmen. Bei den ersten interessanten Gebäuden hatte ich noch Lust, Fotos zu machen.
Im Vordergrund ist das Slumgebiet zu sehen. Kaum hatte ich dieses Foto gemacht, kam von hinten ein Mann schreiend angelaufen. Er trug ein rotes Security Shirt und versuchte mir zu erklären, dass das Fotografieren nicht erlaubt sei. Er zeigte mir pantomimisch, dass "sie" normalerweise von hinten kommen und mich schlagen würden. Dann würden sie meine Kamera wegnehmen und mich in Knast stecken oder mir ne Strafe aufbrummen. Ich ließ mich auf keine Diskussion ein. Ich gab im 10 Pesos, bedankte mich bei ihm und ging lieber zurück zur Straße. Eigentlich wolte ich den gleichen Weg zurücklaufen, den ich genommen hatte. Doch er zeigte mir einen anderen Weg. Dieser Weg führte mich genau mitten durch das Slum. Hinter einem Haus machte ich noch schnell dieses Foto und versteckte die Kamera in meinem Rucksack.
Mit einem Lächeln und einem „Hola“ erkämpfte ich mir jeden Meter bis zur Hauptstraße. 
Doch bevor ich den Bus wieder zur Stadt nahm, ging ich ans Ufer und machte ganz in Ruhe meine Fotos. 
Die Gegend sah schon skurril aus. Auf der einen Seite stecken sie in Armut und auf der anderen Seite protzten sie mit Geld. Dieses Panoramafoto gibt hoffentlich das Gefühl des Ortes wieder. 

Von einigen Leuten wurde ich beim Fotografieren beobachtet. Das beunruhigte mich nicht, da sie mich anlächelten. Mit dem richtigen Bus fuhr ich dann in die Innenstadt.
Ich hatte nähmlich das Bus- System verstanden. Als erstes wollte ich mir eine alte Fabrikhalle anschauen. Dort können vor allem Touristen traditionelles uruguayisches BBQ Essen bestellen.
Es gab fast nur Fleisch. Die Paprikas waren bestimmt nur Dekoration.
Ich traute mich nicht die Deko zu bestellen und verließ den Fleischpalast wieder. Von der Halle aus führte eine fette Einkaufsstraße Richtung Osten, wo auch mein Hostel war. Attraktiv fand ich die Shopping-Mall nicht. Schön fand ich hingegen die Architektur vom Plaza de Indepencia...
...und von diesem Haus. 
Alles andere war für mich LANGWEILIG. Mit dem Bus wollte ich nicht zurück zum Hostel fahren. Es waren doch nur 10 Minuten!?! Ich erhoffte mir, in kleinen Seitenstraßen das wahre Montevideo zu finden. Nachts hätte ich in diesen Straßen bestimmt Angst gehabt. Am Tage wurde ich nur mit Blicken verfolgt. Meine persönlich schönsten und interessanten Orte habe ich hier zusammen gestellt:
Vollkommen erschöpft und müde kam ich im Hostel an. Irgendwie haben mich abends 2 Frauen, eine brasilianische Fotografin und eine Malayserin, aus dem Hostel gelockt. Wir sind in deinem Restaurant essen gegangen. Eigentlich haben nur die beiden gegessen, weil ich mir im Hostel eine Gemüsepfanne zubereitet hatte. Sie war nicht nur Deko. So etwas leckeres habe ich in Südamerika noch nicht gesehen. Schade eigentlich. Erst um 2 Uhr nachts lag ich im Bett. Am nächsten Morgen mußte ich um 8 Uhr aufstehen und zum Busbahnhof hetzen. Es ging allles gut und ich erreichte pünktlich meinen Bus nach Capo Polonio.
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