Montag, 30. Juni 2008

Hue

Am 29. Juni kam ich mit dem Bus in Hue an. Ich suchte mir ein Hotel und bekam nur mit Druck ein einfaches Zimmer zu einem vernuenftigen Preis. Die Stadt ist vor allem für die alten Königsgrabstätten bekannt. Die Koenige hatten ihre Gräber um die Stadt herum verteilt. Heute kann man diese zu einem hohen Eintrittspreis besichtigen. Entweder durch eine Tour vom Hostel aus oder auf eigene Faust. Das eine war mir zu teuer und das andere war wahrscheinlich zu schwierig. Kurz entschlossen entschied ich mich, einen Chauffeur zu suchen, der mich umherfaehrt. Alleine haette ich den Weg wahrscheinlich nie gefunden. Strassenschilder sucht man hier vergebens. Der Fahrer fuhr mich durch kleine Strassen und Reisfeldern. Als erstes fuhren wir zum Grab, das man kostenlos angucken kann. Richtig umgehauen hat mich das aber nicht.
Es war alles recht nett und mit Touristen ueberfuellt. Da die anderen Graeber hohes Eintrittsgeld verlangen, suchte ich mir einige Graeber aus. Sie waren alle nicht so beeindruckend. Ich machte keine Fotos und langweilte mich sehr. Da fand ich die Strassenhaendler mit den bunten Raeucherstaebchen interessanter.
Nur das letzte Grab emtschaedigte fuer den ganzen Tag auf dem Motorrad. Eine grosse Treppe fuehrte zum Grab vom alten vietnamesischen Koenig. Die Anlage dominierte mit Prunk, aber auch mit viel Stil.
Am Nachmittag gings wieder zurück zur Innenstadt. Lustig fand ich diesen Garten... ...und eklig diese Produkte im Laden. Probieren geht über studieren. Aber nicht mit mir in Vietnam! Eigentlich wollte ich länger in dieser Stadt bleiben, aber aufgrund der Fußball WM in Duetschland waren die Busse am nächsten Tag voll ausgebucht. Es gab nur noch heute abend einen Platz oder erst in ein paar Tagen. Also mußte ich schon wieder Abschied nehmen. Bevor der Bus kam, ging ich noch ein wenig in der Stadt spazieren und besuchte die grosse Festung. Via Email bekam ich aus Deutschland die Mitteilung, dass Uta und Joe (Tante und Onkel von meiner Halbschwester) bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen sind. Der Absturz wurde in den naechsten Tagen in verschiedenen Zeitungen erwaehnt. Ich habe sie zwar kaum gekannt, jedoch ging es mir sehr nahe. In Gedanken bei Ihnen nahm ich am Abend den Bus nach Hanoi.

Sonntag, 29. Juni 2008

Hoi An

Am 27. Juni kam ich gegen 6 Uhr morgens in Hoi An an. Unser Bus stoppte genau vor einem Hotel, aber ich wollte nicht hier aussteigen bzw. hier einchecken. Deshalb fuhr ich noch ein wenig weiter. Mit einem Typen im Bus wollte ich ein guenstiges Doppelzimmer finden. Kaum waren wir ausgestiegen, sprach uns jemand an. Fuer 7 Dollar die Nacht koennten wir in schoenes Hotelzimmer bekommen. Wir fragten extra nochmal nach, ob es denn wirklich 7 Dollar sind und nicht pro Person. Dann fuhren wir mit 3 Motos zum Hotel. Das Hotel war super, elegant und sah teuer aus. Es hatte sogar einen Swimming Pool. Wir hatten wohl den Jackpot geknackt? Ich wollte mir auch etwas von Hoi An anschauen und nicht den Tag am Pool verbringen. Hoi An ist fuer ihre Altstadt beruehmt, aber auch fuer die Tempelanlage "My Son", 40 km suedwestlich. Und genau diese Tempelanlage wollte ich mir zuerst anschauen. Ich lieh mir ein Motorrad aus und machte mich auf den Weg. An gruenen Reisfeldern...
... ging es immer weiter voran. Die Strecke war wirklich toll und verleitet staendig zum Anhalten. Wenn ich mal den Weg nicht wusste, fragte ich mich durch. In diesem Restaurant hatten sie wohl noch nie ne Auslaender gehabt!?! Ich bestellte mir einen eiskalten vietnamesischen Tee.In einer Strasse hatte die Bewohner Gewuerze und Lebensmittel in die Sonne gelegt, damit diese trocknen. Spaeter werden diese in grosse Saecke verpackt und abgeholt. Hier sortierte die Frau gerade rote Chilischoten. Sie guckte nicht sehr erfreut.Aber dann fing die Frau an zu lachen.Ich wusste erst nicht warum. Eine andere Frau kam mit einer Sichel an und deutete an, dass sie mich koepfen will. Was fuer ein Humor? Die ganze Familie kam vorbei und liessen sich zum Schluss fuer ein Gruppenfoto ueberreden.
Dann schliesslich erreichte ich die Tempelanlage. Ich sollte mein Motorrad am Eingang abstellen und einen relativen hohen Parkpreis bezahlen. Ich kannte inzwischen die Preise und sah, dass die Einheimischen auch nicht mehr bezahlen. Schliesslich durfte ich das Motorrad zum normalen Preis abstellen. Nachdem ich den Eintritt beglichen habe, wurde ich in einem alten US-Armeejeep zur Tempelanlage gebracht. Ich lief gespannte umher und schaute mir alles an.
Das Gebiet soll Minenverseucht sein. Dadurch blieb ich ganz klar auf den ausgeschilderten Wegen. Waehrend des Vietnamkrieges warfen die US-Streitkraefte auch hier Bomben ab und beschaedigten die alten Tempel. Mit dem Motorrad gings wieder zurueck zur Stadt. Ich hatte mir den Weg gemerkt und es ging alles gut. Am Abend ging ich in die Altstadt und suchte ein Restaurant, welches mir ganz doll empfohlen wurde. Schliesslich fand ich das Familienrestaurant und probierte die Koestlichkeiten aus. Die Bedienung, die Tochter, war nicht sehr freundlich. Im nachhinein erfuhr ich warum. Ich hatte es mir auch schon gedacht. Sie muss den ganzen Tag arbeiten und ist abends natuerlich total fertig und muede. Da faellt einem das Laecheln schwer, besonders, wenn ein Gast nicht weiss, was er essen will. Was es alles gibt!?! Am naechsten Morgen besuchte ich vormittags die Altstadt, bevor ich den Bus nach Hue nahm. Die Altstadt, mit den alten Haeusern, soll das Highlight sein.
Ich fand sie recht nett, aber es wirkte alles viel zu touristisch. Fast in jedem Haus befand sich ein Geschaeft mit Souvenirs. Ich lief zur japanischen Bruecke, die die Japaner bauten, weil sie glaubten, dass hier der Drache sein Herz hat. Der Drache loest naehmlich mit dem Schwanz in Japan Erdbeben aus.
Die Bruecke, als Schwert, soll ihn toeten. Die Bruecke wurde im Jahr des Affens gebaut.
Danach lief ich erst zum Marktplatz......und dann zum Hafen. Ich guckte den Arbeitern bei der Arbeit zu.Puenktlich erreichte ich am Nachmittag von Bus nach Hue und wusste, dass es nichts bringt, so lange in dieser Stadt zu verbringen.

Freitag, 27. Juni 2008

Nha Trang

Am 25. Juni erreichte ich bei bester Gesundheit Nha Trang. Als selbstverständlich, konnte ich es nicht betrachten. Der lebensmüde Busfahrer fuhr ohne Rücksicht auf spielende Kinder, noch auf Tiere am Straßenrand. In Kurven überholte er, wobei er gleichzeitig telefonierte. Ich hatte todesangst und wollte jedenfalls nicht hier sterben. Als wir in der Innenstadt, 30 min früher als geplant, ankamen, beschwerte ich mich beim Fahrer und bei seiner Busgesellschaft. Zu einem müden unverständlichen Lächeln, bekam ich sonst nur die kalte Schulter gezeigt. Ich biss bei denen auf Granit und war so froh, nicht weiterfahren zu müssen. Eigentlich wollte ich die Touristenküstenstadt nicht besichtigen, aber dann änderte ich meine Pläne, worüber ich jetzt sehr glücklich war. Trotz dem leichten Ballaman 6 - Image hatte die Stadt einiges mehr zu bieten. Mit einem ausgeliehenden Motorrad fuhr ich zu einer Tempelanlage,...
...auf dem eine riesige weiße Buddhastatur auf einem Berg stand. Long Son Pagode auf dem Drachenberg mit 14 m Buddha-Statue Von hier oben hatte man einen weiten Blick über die Stadt. Der weiße Buddha, den man von „überall“ aus sehen kann,...
...steht für die Erinnerun bzw. des Nichtvergessens der Selbstverbrennung. Möche hatten sich aus Protest gegen die Unterdrückung selbst angezündet. Im Sockel eingelassenen,......waren die Gesichter und Namen der Mönche zu lesen. Im Ho Chi Minh Museum in Saigon hatte ich darüber gelesen und war über dieses Foto erschrocken.Auf dem Tempelgelände fand ich noch eine riesige schöne Buddhafigur.
Wieder vom Berg runtergelaufen, fuhr ich zum Strand.Dort konnte ich nur kurz verweilen, weil ich zum Pasteur-Institut wollte. Genauer gesagt wollte ich zum Alexandre Émile Jean Yersin Museum. Der berühmte schweizerisch-französische Arzt und Biologe verbrachte einen Teil seines Forschungleben in Nha Trang und verstarb hier am 28. Februar 1943. Er arbeitete für das Pasteur Institut und entdeckte 1894 den Erreger der Pest, Yersinia pesti, der sich von der Mongolei immer weiter nach Südchina ausbreitete. Außerdem entdeckte er die besondere Rolle der Ratten und der Rattenflöhe bei der Übertragung der Seuche. Sehr interessant fand ich das Museum nicht und die Aufpasserin im Museum konnte mir kaum fragen beantworten. Nichtsdestotrotz fuhr ich weiter in der Stadt herum. Ich wollte mir die wahre Stadt anschauen. Die Armen wurden aus der Innenstadt vertrieben und wie überall auf der Welt an den Rand gedrängt.
Eigentlich hatte ich keine Angst, mich unter den Einheimischen zu mischen. Ich fuhr auf eine Brücke......und hatte eine schöne Aussicht auf den Hafen.
Dieses Viertel gefiel mir besser, als das Touristenviertel. In der Nähe befand sich ein Wellnesspark, in dem Moor- und Salzbäder angeboten wurden. Komplett mit Moor bedeckt genoß ich den Sonnenuntergang aus der Badewanne heraus. Meiner weichen Babyhaut gönnte ich mir danach noch eine vietnamesische Massage. Die Vietnamesin stand mit ihrem Körper auf meinem Rücken und massierte mit den Füßen. So etwas kannte ich vorher nicht und könnte mich daran gewöhnen. Natürlich war die Asiatin eine zierliche Frau. Nach so viel angenehmen Schmerz, fühlte ich mich federleicht und entspannt. Hungrig fuhr ich im dunkeln in die Stadt zurück Das Restaurantangebot war in der Innenstadt ganz vielseitig und die Preise überdurchschnittlich hoch. Ich fand nach langem Suchen ein kleines einheimisches Familienrestaurant und versprach wieder zu kommen, weil das von der Tochter zubereitete Essen echt lecker war. Am nächsten Tag löste ich mein Verprechen ein und kaufte mir für die Busfahrt 2 mal Fried Rice Vegetable zum Mitnehmen. Diesmal kochte die Mutter und nicht die Tochter. Als ich vor dem Bezahlen das Essen kontrolliert, sah ich, dass die Mutter mich betrügen wollte. In der Tüte mit den 2 Boxen, war bei der unteren kein Gemüse drin. Als ich mich beschwerte, wurde die Frau total sauer. Unverständlich über ihr Verhalten wollte ich ohne Essen gehen. Dann nahm sie meinen Rucksack und schleuderte ihn mit voller Wucht und einem großem Bogen auf den Boden. Entsetzt vor Wut schrie ich sie an, was das denn solle. Dann kam ihr Mann dazu, so dass beide auf mich einschrieen. Die Leute auf der Straße blieben stehen und schauten erschrocken ins Restaurant. Mir war es total peinlich und mir blieb nichts anderes übrig, als zu bezahlen und schnell zu gehen. Entsetzt und voller Hass auf die Stadt rannte ich zum Busbahnhof. Mein Bus hatte zum Glück Verspätung, sonst hätte ich noch eine Nacht hier bleiben müssen. Natürlich war ich sauer auf die Restaurantbesitzer und nicht auf die Stadt. Auf dem Weg nach Hoi An aß ich mein Essen. Dieses war auch nicht mal lecker. Die Tochter war schuld!!! Hätte sie nicht so gut ausgesehen ähhh gekocht, hätte ich wohl woanders mein Essen gekauft.

Mittwoch, 25. Juni 2008

Da Lat

Am 23. Juni ereichte ich mit dem Bus die Bergstadt Da Lat. Gleich im Bus wollten sie uns ein ganz bestimmtes Hotel empfehlen. Normalerweise lehne ich so etwas grundsätlich ab, doch diesmal müßte ich nachgeben. Das Hotel war ausgesprochen günstig und das Preis Leistungsverhältnis super. Ich bekam ein großes Zimmer...
...in einem kleinen Haus.
Auf dem Grundstück standen vielen schöne Bonsaibäumen.


Ich mochte diesen Garten sehr. Da Lat ist für seine Trekking- und Sportaktivitäten bekannt. Ich hatte mich informiert, doch richtig begeistern konnte ich mich nicht dafür. In einem tollen Restaurant lernte ich einen „Easy Rider“ kennen. In Vietnam gibt es Motorradfahrer auf alten Maschinen, die Touristen eine unverwechselbar Motorradtour anbieten. Meistens dauert der Ausflug mehrere Tage und führt durch viele Städte. Ich ließ mir alles genau erklären und aß die frisch zubereitete Pumpkinsuppe. Am nächsten Morgen lieh ich mir selber ein Motorrad und fuhr zu einem Nationalpark, von dem man von der Spitze aus einen tollen Rundumblick hat. Leider war es nicht erlaubt mit seinem eigenen Motorrad hochzufahren. Man mußte eine Fahrt in einem Auto buchen, dass nur startet, wenn es voll war. Da ich der einzige war, hätte ich Stunden warten müssen. Und diese Zeit hatte ich einfach nicht. Ich mußte mich mit dem Zebra am Eingang begnügen...

...und fuhr schnell wieder weiter. Mein Ziel lag ca. 100km außerhalb der Stadt. An einem See, soll man einen gigantischen Sonnenuntergang genießen können. Da ich den Weg nicht richtig wußte, fragte ich mich durch. Doch immer wenn ich jemand anderen nach dem Weg fragte, erfuhr ich, dass der Weg falsch war und dass ich den ganzen Weg zurückfahren muß. So erging es mir die ganze Zeit. Irgendwann nach Stunden stand ich an einer Kreuzung, die mir irgendwie bekannt vor kam. Es war mein Hotel. Ich bin mehrere Stunden einfach nur um einen Kreis geführt worden. Schließlich fand ich eine bezaubernde Frau, die mir behilflich war und mir den Weg aufschreibte. Ich fand sogar den Weg bis zur Schnellstraße zum Ort. Sicherheitshalber fragte ich jemanden nach dem Weg und er zeigte mir natürlich den falschen Weg. Ich erreichte nach einer langen Fahrt eine Straßenkreuzung, an der ich schon vor Stunden war. Ich weiß nicht, was ich falsch gemacht habe. Die Stellstraße wurde gerade erst gebaut und fuhr sie die ganze Zeit geradeaus. Nur eben in die verkehrte Richtung, so wie es der Mann mir gezeigt hatte. Ich gab schließlich auf, da es jetzt viel zu spät war. Schneller als 120 km/h fuhr die Maschine auch nicht. Ich wollte den Tag lieber noch etwas in der Stadt genießen. Auf dem Weg in die Innenstadt kam ich an einem schönen Friedhof vorbei...

...und an diesem schönen alten französischen Bahnhof.
Der eine Wasserfallpark hatte auch etwas schönes anzubieten. Mit einer Art Achterbahn konnte man mitten im Regenwald den Berg herunter rasen.
Mir verkauften sie leider ein falsches Ticket, so dass ich nur hochfahren durfte. Erst nach langem hin und her, durfte ich dann doch mal runterfahren. Mitten in der Stadt befand sich ein schöner See, auf dem Verliebte sich auf Tretboot- Schwänen tummelten.
Um den See herum standen die Leute mit unzählige Drahen. Der Himmel war voll davon.

So etwas schönes hatte ich noch nie vorher gesehen. Obwohl der Tag schlecht anfieg, endete er ganz schön. Am nächsten Tag wollte ich nicht nochmal den Ausflug starten und fuhr lieber in die nächste Stadt. Ich wollte die touristische Stadt Nha Trang anschauen, die wieder am Meer liegt und bedeutend wärmer ist.